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Couchtisch einer Hure
Couchtisch einer Hure
Das Bett einer Hure
Die Aussicht einer NUttenwohnung
Die Kasse einer Bahnhofsviertelnutte
Partytisch einer NUtte
ZU hause bei einer Hure

Seit wann arbeitest du in diesem Milieu?

Seit ungefähr 7 Jahren. Seit ich von daheim ausgezogen bin.

 

Bezeichnest du dich selbst als Prostituierte?

Nein, diesen Begriff mag ich nicht. Am ehesten gefällt mir Hure.

 

Wie lief dein erstes Mal mit einem Freier ab?

Ich war vorher im Bad und habe mich geschminkt. Dann habe ich einen Lachkrampf bekommen:

“Mein Gott, ich kann das wirklich machen.” Der Kick war gewaltig. Der erste Freier war

auch total unerfahren und der normalste Kunde, den ich jemals hatte. So normal, dass ich

ihn recht schnell vergessen habe. Beim zweiten Mal kam es mir schon so vor, als würde ich es ewig machen.

 

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus? (Von Montag bis Freitag?)

Ca. vier Tage die Woche, das ist unterschiedlich…von Zehn bis Zehn ist dann mein zimmer gebucht und das will ich dann auch nutzen.

 

Wie viel verdienst du?

Für eine halbe Stunde bekomme ich 35 Euro, für eine ganze Stunde 50 Euro. Die Männer die ich mit nach Hause nehme bezahlen 15 Euro.

 

Ist es möglich neben diesem Job eine Beziehung zu haben?

Ja ich habe eine Beziehung und er versteht auch, warum ich das tue. Ich bin froh ihn zu

haben, aber mein Traumprinz ist er eigentlich auch nicht. Es ist sehr schwer einen

Mann zu finden, der seine Frau sozusagen „teilen“ kann. Auch wenn ich das nicht so sehe, Job ist Job, privat ist privat.

 

Wurdest du in den Beruf eingelernt? (eine ältere Kollegin, die dir die wichtigsten Dinge erklärte)

Ich fände eine geregelte Ausbildung zur Sexarbeiterin sinnvoll. Es gibt so viele Bereiche, die da hineinfallen: Medizinisches Wissen über Krankheiten, Rhetorik, Gesprächspsychologie. Wie erkenne ich,

worauf jemand steht, wie führe ich ein Verkaufsgespräch, Sexualpraktiken, Buchführung, Recht. Das

wäre auch ein Schritt dahin, Sexarbeit als berufliche Tätigkeit anzuerkennen, wie jede andere auch.

 

Was sagen Freunde und Familie zu deinem Beruf?

All meine Freunde sind mitterweile aus dem Millieu und Familie hat keine Ahnung.

Wie kam es dazu, dass du dich privat mit einem Freier angefreundet hast? Und passiert das öfters? Natürlich ist er der einzige, und zwinkert dabei, er ist doch was ganz besonderes für mich…

 

Welche Kunden sind dir in Erinnerung geblieben?

Ein Kunde kam einmal ganz stürmisch zu mir, als würde jemand die Zeit stoppen, als ich gefragt habe warum er es so eilig habe meinte er, seine Freundin säße im Auto vor der Tür und

suche einen Parkplatz und sie solle nicht mitbekommen dass er gerade nicht nur eine Zeitung holt.

 

Sind außergewöhnliche Sachen für dich ein Teil des Jobs oder empfindest du für manche Kunden sogar Ekel? 

Ich habe generell eine hohe Ekelschwelle entwickelt. Außerdem habe ich gelernt damit umzugehen.

 

Berühmte Kundschaft?

Nein, aber die kommt hoffentlich noch.

 

Was hälst du vom Bahnhofsviertel?

Da wächst man so rein. Am Anfang habe ich mich dort überhauptnicht wohlgefühlt, hatte sogar Angst alleine auf die Straße zu gehen. Mittlerweile kenne ich dort aber viele Leute und es wurde irgendwie ein Teil von mir.

 

 

Jacqueline

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