Bahnhofsviertel Abend
Ich besuchte mit 2 Freunden das Bahnhofsviertel in Frankfurt. Nichts planend sind wir einfach drauf los gelaufen, um zu schauen wo uns der Weg so hinführt. Ganz spontan starteten wir in der besagten Terminus Klause. Die Terminus Klause ist eine angesagte Studenten Kneipe, wo sich Abends das Leben tümmelt, bevor man weiter zieht in irgendwelche Clubs oder Bars. Man wird sehr herzlich von dem Gastgeber empfangen und kann sich entscheiden, ob man lieber drinnen im Rauch, oder draussen auf der Strasse sitzen möchte. Wir entschieden uns schließlich für die Straße. Zu trinken bekam jeder ein großes Pils und langsam kamen wir in den Genuss von Bremslichtern und Abgasen.Dies scheint die jungen Leute von heute eher weniger zu stören, denn um so später es wurde, kamen immer mehr Studenten an, die etwas alternativ unterwegs waren und setzten sich an die Tische die noch frei waren. Das Bier war kalt und sehr lecker was uns dazu berief, direkt ein zweites zu bestellen, denn preislich liegt es vollkommen in einem Studenten Portemonnaie.
Nach dem wir 30 Minuten dort saßen und etliche fette Autos mit vollaufgedrehter Mucke und geilen Typen sahen, kam auch Ulli Mattner mit seiner Truppe vorbei und begrüßte im vorbeigehen schnell noch den Wirt dieses Lokales.
Puh, dachte ich mir, langsam drückt die Blase ganz ordentlich. Also machte ich mich durch Rauchschwarten in die 1 Quadratmeter große, ungepflegte Damentoilette. Wahrscheinlich legt man heutzutage eher nicht mehr so viel Wert auf Hygiene, und lässt sich nur noch fürstlich mit kaltem Bier beglücken.
Um den Abend noch etwas auszuweiten, zogen wir also weiter. Der durch den Alkohol verursachte Hunger kam plötzlich auf als wir vor dem besagten Merkez Döner standen. Von weitem konnte man quasi schon erahnen, HIER gibt es das was wir suchen! Und tatsächlich, es war in der Tat ein berauschendes Dönergeschmackserlebnis. Frisch zubereitet, direkt auf die Hand. Für 4,50 das Stück, kann man sich bereits etwas leisten, was das kleine Geld sehr wert ist. Nach dem wir fertig waren schauten wir uns um. An der anderen Straßenseite gab es 2 Möglichkeiten: entweder links, ein Kiosk-anmutender Laden mit zig Leuten davor, oder rechts, eine Inbar an der Straßenecke. Dort tummelten sich ebenso eine Scharr von Menschen, unglaublich dachte ich mir, so was in Obernhain, und das ganze Dorf würde Kopf stehen.
Schließlich trieb es uns nach links! Juhu denn was uns dort erwartete war sehr interessant. Wir entschuldigten uns an den ganzen 20-40 jährigen Dosentrinkern vorbei bis wir ins innere (tatsächlich ein Kiosk) traten. Man nenne es Kiosk YokYok. (Bedeutung unbekannt.) Ein Hin und Her von Menschen, Lebensmittel in der größten Vielfalt, und neben dem Türkischem Verkäufer einfach alles was einen Menschen glücklich machen kann. Der Kiosk ist schmal und sehr lang, was die Suche nach dem, was man möchte sehr vereinfacht, denn hat man mal das Ende des Ladens erreicht, hat man den Jackpot geknackt. 10 Kühlschranke, davon mindesten 6 gefüllt mit Alkohol werden einem präsentiert. Und wegen dieser Sintflutartigen Vielfalt konnte ich mich erst gar nicht richtig entscheiden. Es war wie Adam und Eva im Garten Eden. Nur halt mit viel mehr Menschen. Und das Obst war Alkohol. Ich entschied mich für eine Dose Heineken, denn für eine bessere Entscheidung hätte ich wahrscheinlich erstmal 3 Stunden gebraucht. Nun hatte ich das Teil und ging wieder schwups vor zur Kasse bezahlen. Meine Begleitung war noch im Suchmodus. Um dem aufgekommenen Stress ein Ende zu setzten, nahm ich erstmal einen großen Beruhigungsschluck und ging wieder nach hinten in den Garten Eden. Im Rausch meiner Gefühle suchte ich nach meinen Begleitern. Schnell gefunden gingen wir raus vor die Tür und stellten uns in die Menge und tranken gemütlich aus.
Dies war ein unerwarteter toller Abend, denn ich dachte immer im Bahnhofsviertel gibt es nur Prostitution, Drogen und Abgebrannte. Es war wirklich nicht so. Zumindest nicht da wo wir waren, so was mache ich jetzt öfter.
Theresa