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Ich übernachtete eine Nacht in der Mönchszelle: Der kleine Wohnwürfel, eingebaut in den zweiten Stock des Glockenturms der Weißfrauenkirche an der Gutleutstraße im Bahnhofsviertel dient als Notunterkunft für Heimatlose. Die hölzerne Kammer ist das Werk der Künstlerin Andrea Büttner. Die Professorin für Zeichnen an der Mainzer Universität, die in Frankfurt und London lebt, entwarf den Turm. Das Zimmer selbst war gerade mal 8 Quadratmeter groß und hatte ein Einzelbett einen kleinen Einbauschrank und einen kleinen Schreibtisch mit Stuhl, alles aus Holz. Das Zimmer war klein, es war fast unerträglich kalt und es gab kein fließend Wasser, geschweige denn eine Toilette. Man fühlt sich dort oben doch sehr allein und es ist ein Ort, der nur dem Zweck dient: Eine Nacht geschützt im Trockenen zu verbringen.

Während ich hier oben versuche die Eindrücke auf mich wirken zu lassen und den Strassenlärm auszublenden, merke ich immer wieder wie unten Männer auf der Treppe verweilen oder schauen ob der Turm schon besetzt ist. Es ist wohl ein tägliches Glücksspiel um einen sicheren Schlafplatz.

Es war auf jeden Fall eine Erfahrung Wert und ich verlasse den Ort mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Es ist schön zu wissen, dass es Menschen gibt, die anderen Menschen Schutz gewähren, allerdings gibt es natürlich mehr Menschen die Schutz benötigen, als entsprechende Maßnahmen hierfür.

Ignacio Puech

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